Am 17. Juli 2025 fand in der Justizvollzugsanstalt Hohenleuben eine besondere Veranstaltung im Rahmen der präventiven und ressourcenorientierten Arbeit mit Inhaftierten statt: die Lesung aus dem autobiografischen Werk „STRASSENSTAUB“ von Daniel Gebhardt.
Die Lesung wurde von den Teilnehmenden nicht nur mit großem Interesse verfolgt, sondern entwickelte im anschließenden moderierten Gesprächskreis eine bemerkenswerte Eigendynamik. Der Autor verstand es, durch seine authentische, ungeschönte Sprache und seine persönliche Geschichte eine glaubwürdige Brücke zwischen Lebensrealität, Reflexion und Perspektivwechsel zu schlagen. Zahlreiche Teilnehmende fanden sich in seinen Erlebnissen wieder und nahmen die Lesung als wertvollen Impuls zur Selbstreflexion wahr.
Gerade die biografischen Parallelen zwischen dem Autor und vielen Zuhörenden wirkten verbindend und öffneten den Raum für einen offenen und ehrlichen Austausch. Im Zentrum standen dabei Themen wie Verantwortung, Selbstwirksamkeit, Rückfälle und Chancen – ebenso wie die Frage, welche Rolle Herkunft, Umfeld und persönliche Entscheidungen im Lebensverlauf spielen.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie literarisch-biografische Präventionsarbeit zur Stärkung von Selbstreflexion und innerer Motivation beitragen kann. Sie bot nicht nur einen Zugang zu Sprache und Dialog, sondern auch einen bedeutsamen Anstoß für individuelle Veränderungsprozesse.
Fazit:
Die Lesung war ein gelungenes Format zur persönlichen Auseinandersetzung mit Biografie, Schuld, Reue und Zukunftsperspektiven. Die Kombination aus Erzählung, Gespräch und echter Lebenserfahrung stellt eine wertvolle Bereicherung für die Resozialisierung im Vollzug dar.